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Ju-Jutsu – praktische Selbstverteidigung

Gut vorbereitet jeder Situation gewachsen

veröffentlicht von Timo Konzelmann

Ju-Jutsu ist in erster Linie ein Kampfkunstsystem, das auf die praktische Anwendung in Selbstverteidigungssituationen ausgelegt ist. Grundlage des Ju-Jutsu sind Techniken, die ursprünglich aus Aikido, Judo und Karate entnommen, und an die Anforderungen eines modernen Selbstverteidigungssystems angepasst wurden. Wörtlich übersetzt bedeutet Ju-Jutsu „Sanfte Kunst“, wobei eine sinngemäße Übersetzung mit „variabler- oder flexibler Kunst“ treffender ist, da neben den s. g. sanften oder weichen Techniken des Judo oder Aikido auch die harten kraftvollen Tritt- und Schlagtechniken des Karate eingesetzt werden. Darüber hinaus beschreiben die Begriffe „flexibel“ oder „variabel“ das System auch deshalb besser, da gezielt die Verteidigung gegen Techniken aus anderen Kampfkünsten (z. B. Boxen, Ringen, Kung Fu u. s. w.) gelehrt und gelernt werden. Vor allem die überwiegend als Kampfsport betriebenen Systeme haben den Nachteil, dass sie sich nur in sich selbst weiterentwickeln, da Training und Wettkämpfe nur zwischen Vertretern des selben Systems (z. B. Boxer gegen Boxer oder Judoka gegen Judoka) stattfinden. Ju-Jutsu orientiert sich bei Training und Weiterentwicklung vor allem auf die praktische Anwendung in der Selbstverteidigung, unabhängig davon mit welcher Technik der Angriff erfolgt.

Bild: © Petr Malyshev - Fotolia.com

Bild: © Petr Malyshev – Fotolia.com

Um in jeder Situation angemessen reagieren zu können bedient man sich im Ju-Jutsu einer ganzen Reihe von Techniken aus unterschiedlichen Kategorien. Hierzu gehören unter anderem allgemeine Bewegungslehre, Abwehrtechniken, Falltechniken, Bodenkampf, Wurf-, Hebel- und Würgetechniken, Nervendruckpunkttechniken sowie Tritt- und Schlagtechniken. Beim Training hat der „freie Fluss“ der Bewegungen Vorrang vor dem Einüben von Kombinationen. Dadurch wird eine flexible Reaktion auf die unterschiedlichsten Attacken ermöglicht und ein starres „abarbeiten“ von Technikfolgen verhindert. Vor allem bei der Abwehr körperlich überlegener- oder mehrerer Angreifer ist diese Flexibilität ein ausschlaggebendes Element für die Erfolgreiche Selbstverteidigung.

Die Entwicklung

Im Jahr 1967 beauftragte das deutsche Bundesinnenministerium ranghohe Dan-Träger des Deutschen Dan-Kollegiums (u. a. Otto Brief, Franz-Josef Gresch, Werner Heim und Richard Unterberger) damit ein praxisbezogenes Selbstverteidigungssystem für den Einsatz bei Bundeswehr, Justiz, Polizei und Zoll zu entwickeln. Da man sich bei der Entwicklung dieses Systems überwiegend für die Verwendungen der s. g. „weichen“ bzw. sanften Techniken entschied wurde der Name Ju-Jutsu für diese Neuentwicklung gewählt. Das System verbreitete sich allerdings sehr schnell auch im zivilen Bereich und wird heute in zahlreichen Vereinen für die effektive Selbstverteidigung trainiert.